Modernisierungsbedarf bei Kläranlagen und Kanalisationen
Unsere Systeme stehen vor erheblichen Herausforderungen: veraltete Infrastruktur, steigende Anforderungen an die Abwasserbehandlung und die Notwendigkeit, umweltfreundliche Lösungen zu implementieren. Eine Investition in die Modernisierung verbessert die Wasserqualität, schützt die öffentliche Gesundheit und fördert eine nachhaltige Siedlungsentwicklung.
Wenn wir jetzt handeln, können wir sicherstellen, dass zukünftige Generationen in einer sauberen und gesunden Umgebung leben können!
Im Fokus steht die Sanierung des bestehenden Netzes. Schäden an öffentlichen und privaten Abwasserleitungen können dazu führen, dass Abwasser ungeklärt in Boden, Grundwasser und Gewässer gelangt. Die Selbstüberwachungsverordnung Teil zwei (SGV. NRW.) fordert, dass auch Grundstückseigentümer ihre Abwasserleitungen regelmäßig auf deren Zustand und Funktionsfähigkeit prüfen lassen müssen. Diese Prüfungen dienen nicht nur dem Umweltschutz, sondern schützen auch vor möglichen Nässeschäden an Gebäuden.
Innovative Technologien zur Effizienzsteigerung
Um den hohen Standard der Wasserinfrastruktur langfristig zu sichern, spielt das Asset Management eine zentrale Rolle: die ganzheitliche Betrachtung der Trinkwasserinfrastruktur, um die Nutzungsdauer von Anlagen sowie Leitungen optimal auszuschöpfen und gleichzeitig das Risiko von Versorgungsausfällen zu minimieren.
Ein besonders vielversprechender Ansatz ist die intermittierende Betriebsweise bei der Abwasserreinigung. Hierbei erfolgt die Belüftung des Klärbeckens nicht dauerhaft, sondern in bestimmten Zeitabständen. Dadurch kann erheblich Energie eingespart werden – in manchen Fällen mehr als die Hälfte des bisherigen Bedarfs.
Zunehmend gewinnt die Nutzung von Abwasserwärme an Bedeutung. Das Abwasser weist über das ganze Jahr nur geringe Temperaturschwankungen auf und ist damit eine konstant verfügbare Wärmequelle. Diese Restwärme lässt sich durch den Einsatz von Wärmetauschern und Wärmepumpen klimafreundlich nutzbar machen – sowohl zum Heizen im Winter als auch zur Kühlung im Sommer.
Zukunftsweisend sind zudem Smart Water Management-Systeme, die Echtzeitdaten mit Hilfe von Sensoren verarbeiten und eine beispiellose Effizienz und Zuverlässigkeit bieten. Künstliche Intelligenz hilft dabei, Wasserverbrauchsmuster vorherzusagen und Lecks zu entdecken, wodurch unnötiger Wasserverlust vermieden wird.
Durch die kontinuierliche Investition in moderne Wasserinfrastrukturen kann das Bergische Rheinland einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung seiner Wasserressourcen leisten und sich gleichzeitig den Herausforderungen des Klimawandels stellen.
Digitalisierung der Wasserwirtschaft
Die Wasserwirtschaft im Bergischen RheinLand surft auf der digitalen Welle. Mit innovativen Technologien lassen sich die vielfältigen Herausforderungen des Wassermanagements wirksamer bewältigen, die Wassernutzung präziser steuern und Effizienz, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit steigern.
Smart Water Management-Systeme im Einsatz
Intelligente Wassermanagementsysteme zielen darauf ab, die Wassernutzung effizient, ausreichend und nachhaltig zu gestalten. Sie bilden eine entscheidende Grundlage zur Erreichung der Wassersicherheit und setzen auf innovative Technologien wie Sensoren, intelligente Wassermessgeräte und Systeme zur Entscheidungsunterstützung.
Im Bergischen Rheinland werden diese Systeme zunehmend eingesetzt, um auf die steigenden Anforderungen an die Wasserversorgung zu reagieren.
Künstliche Intelligenz zur Optimierung des Wassermanagements
Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend eingesetzt, um die Wasserwirtschaft effizienter, nachhaltiger und zukunftsfähiger zu gestalten. Datengetriebene Modelle eignen sich besonders gut zur Simulation zukünftiger Zustände in Echtzeit und können gezielt mit fachlichen Modellen kombiniert werden.
In der Praxis kommt KI bereits erfolgreich zum Einsatz. Wasserversorger setzen zunehmend auf digitale Zwillinge – virtuelle Modelle physischer Wassersysteme und -prozesse. Diese Technologie ermöglicht ein neues Verständnis komplexer Wassernetze durch die Integration verschiedener Datenquellen. So können hydraulische Modellierungssysteme die Wasserqualität, Auswirkungen von Verschmutzungsereignissen und den Wasserdruck simulieren, was frühzeitig auf Leitungsprobleme hinweisen kann.