Nachhaltige Land-, Wald- und Forstwirtschaft: Ein Weg zu einer blau-grünen Zukunft
Nachhaltige Landwirtschaft
In unserer Region mit ihren bedeutenden Trinkwassereinzugsgebieten und sensiblen Ökosystemen spielt das Wassermanagement in der Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Hier sind nachhaltige Strategien erforderlich, um Wasserressourcen zu schützen und gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktivität zu sichern.
Wie können wir den Wasserverbrauch in der landwirtschaftlichen Produktion effizient, nachhaltig und klimaangepasst gestalten?
Zentrale Herausforderungen der Landwirtschaft sind:
Strategien für ein nachhaltiges Wassermanagement
Effiziente Bewässerungssysteme
Angepasste Fruchtfolgen und Pflanzensorten
Bodenmanagement zur Wasserspeicherung
Regenwassernutzung & Wasserretention
Digitale Technologien
Wassermanagement in der Wald- und Forstwirtschaft: Schlüssel zu Klimaresilienz und Ökosystemschutz
Die Wälder Deutschlands erfüllen zahlreiche lebenswichtige Funktionen – sie sind CO₂-Speicher, Biodiversitätsreservoir, Erholungsort und nicht zuletzt ein zentraler Bestandteil des natürlichen Wasserkreislaufs. Aktuell gewinnt das Wassermanagement in der Wald- und Forstwirtschaft stark an Bedeutung. Es gilt, sowohl mit zunehmenden Dürreperioden als auch mit extremen Starkregenereignissen umzugehen – zwei Seiten derselben Herausforderung. Nur wenn Wälder als wasserregulierende Ökosysteme verstanden, geschützt und entsprechend bewirtschaftet werden, können sie ihre vielfältigen Funktionen dauerhaft erfüllen – für die Umwelt, die Gesellschaft und künftige Generationen.
1. Die Bedeutung des Waldes für den Wasserhaushalt
Wälder wirken wie natürliche Wasserspeicher. Sie filtern und speichern Niederschläge, tragen zur Grundwasserneubildung bei und puffern Hochwasser ab. Intakte Waldböden mit hohem Humusgehalt besitzen eine hohe Wasserspeicherfähigkeit und geben Wasser verzögert an die Umgebung ab. Damit spielen sie eine essenzielle Rolle bei der Stabilisierung regionaler Wasserhaushalte.
2. Herausforderungen durch den Klimawandel
Extreme Wetterlagen belasten Wälder zunehmend:
3. Strategien für ein nachhaltiges Wassermanagement
Ein angepasstes Wassermanagement in der Forstwirtschaft umfasst vielfältige Maßnahmen:
4. Synergien mit Naturschutz und Landschaftswasserhaushalt
Ein integratives Wassermanagement nützt nicht nur dem Wald. Es leistet auch Beiträge zum:
Das Thünen-Institut ist eine unabhängige, bundesweite Forschungseinrichtung. Mit einem interdisziplinären Ansatz und in Kooperation mit über 500 Forschungspartnern weltweit erstellt das Institut Monitoring-Daten, entwickelt Handlungsempfehlungen und bewertet politische Maßnahmen. Die Ergebnisse werden sowohl wissenschaftlich als auch praxisnah kommuniziert.
Beispiele für lokale Aufforstungsprojekte im Bergischen RheinLand
Jubiläumswald Hückeswagen
Zukunftswald Windeck
Exkurs: Agroforstwirtschaft
Als zukunftsfähige, klimaangepasste Form der Land- und Forstwirtschaft schafft sie den Ausgleich zwischen ökologischer Vielfalt und ökonomischer Attraktivität. Sie bietet ein enormes Potenzial zur Lösung aktueller Umweltprobleme wie Bodendegradation, Wasserknappheit und Artenrückgang – wenn sie richtig geplant und langfristig unterstützt wird.
Grundprinzipien der Agroforstwirtschaft
Öko-Modellregion Bergisches RheinLand
Die Öko-Modellregion Bergisches RheinLand fördert den ökologischen Landbau in der Region. Ziel ist es, die regionale Wertschöpfung und Wertschätzung von Lebensmitteln aus ökologischer und nachhaltiger Erzeugung zu steigern, u.a. mit Strukturelementen wie Hecken und Baumreihen.
Agroforst-Netzwerk NRW
Das Agroforst-Netzwerk NRW bringt Akteure aus Landwirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zusammen, um die Agroforstwirtschaft in Nordrhein-Westfalen mit Best-Practice-Beispielen und Austausch zu fördern.
Für weitere Informationen und Praxisbeispiele besuchen Sie die Website des Deutschen Fachverbands für Agroforstwirtschaft:
Kooperationen der Wasserverbände mit der Land- und Forstwirtschaft zum Wasserschutz und Wassermanagement
Warum sind Kooperationen zwischen Wasserverbänden mit der Land- und Forstwirtschaft notwendig?
Land- und forstwirtschaftliche Nutzung kann durch Nährstoffeinträge, Bodenverdichtung, Pestizidnutzung oder Entwässerungsmaßnahmen negative Auswirkungen auf Grund- und Oberflächenwasser haben. Gleichzeitig sind Land- und Forstwirte wichtige Partner bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung dieser Ressourcen. Wasserverbände fördern daher eine enge Zusammenarbeit, um gemeinsam praxisnahe und ökonomisch tragfähige Lösungen zu finden.
Im Bergischen Rheinland bestehen seit Jahrzehnten enge Kooperationen zwischen Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft sowie Natur- und Bildungsvereinen zum Schutz der Gewässerqualität.
Bedeutende Partnerschaften bestehen u. a. beim Aggerverband und Wahnbachtalsperrenverband, die bereits seit 1989 mit der Landwirtschaft zusammenarbeiten, um die Trinkwasserressourcen zu sichern.
Ein herausragendes Beispiel ist die seit 1993 bestehende Kooperation „Bergisches Land“, an der neben dem Aggerverband auch der Wupperverband, die Landwirtschaftskammer NRW und ortsansässige Landwirte beteiligt sind. Ziel dieser Zusammenarbeit ist eine gewässerverträgliche Landbewirtschaftung ohne Ertragseinbußen – zum gemeinsamen Vorteil beider Seiten.
Die Landwirtschaftskammer NRW berät Betriebe in verschiedenen Bereichen des Wasserschutzes. In NRW bestehen derzeit 118 Kooperationen, in denen rund 11.500 Landwirte und Gärtner mit über 180 Wasserversorgungsunternehmen zusammenarbeiten. Unterstützt werden sie von über 70 Spezialberaterinnen und -beratern der Landwirtschaftskammer NRW.
Exkurs: Wasserschutzwald und Gewässerschutz
Die Rolle der Wälder im Wasserschutz ist enorm. Sie filtern Wasser, verhindern Erosion und tragen zur Stabilität von Gewässern bei. Die Kooperation mit der Wasserwirtschaft ist entscheidend, um diese wertvollen Ökosysteme zu erhalten und zu schützen.