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Land-, Forst- & Wald­wirtschaft
  • Nachhaltige Land-, Wald- und Forstwirtschaft: Ein Weg zu einer blau-grünen Zukunft

    Nachhaltige Landwirtschaft

    In unserer Region mit ihren bedeutenden Trinkwassereinzugsgebieten und sensiblen Ökosystemen spielt das Wassermanagement in der Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Hier sind nachhaltige Strategien erforderlich, um Wasserressourcen zu schützen und gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktivität zu sichern.

    Wie können wir den Wasserverbrauch in der landwirtschaftlichen Produktion effizient, nachhaltig und klimaangepasst gestalten?

    Zentrale Herausforderungen der Landwirtschaft sind:

    • Wasserknappheit in Trockenperioden
    • Bodenverschlämmung und Erosion
    • Nährstoffauswaschung
    • Konkurrenz zwischen Landwirtschaft, Trinkwasserversorgung und Naturschutz
  • Strategien für ein nachhaltiges Wassermanagement

    Effiziente Bewässerungssysteme

    • Tröpfchen- und Sprinklerbewässerung statt offener Kanäle
    • Sensorbasierte Steuerungssysteme zur bedarfsgerechten Wasserzufuhr

    Angepasste Fruchtfolgen und Pflanzensorten

    • Nutzung standortangepasster Sorten
    • Integration tiefwurzelnder Pflanzen zur besseren Wassernutzung

    Bodenmanagement zur Wasserspeicherung

    • Humusaufbau verbessert Wasserspeicherfähigkeit
    • Einsatz von Pflanzenkohle reduziert Düngereinsatz, filtert Schadstoffe und verbessert die Wasserspeicherfähigkeit
    • Mulchen und reduzierte Bodenbearbeitung verringern Verdunstung

    Regenwassernutzung & Wasserretention

    • Bau von Kleinspeichern, Rückhaltebecken und Versickerungsflächen
    • Wiederherstellung von Auenlandschaften zur natürlichen Wasserrückhaltung

    Digitale Technologien

    • Fernerkundung und Satellitendaten zur Ermittlung des Wasserbedarfs. Rund 50 % der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Forschende des DLR analysierten mithilfe von 76.100 Satellitenaufnahmen über sechs Jahre (2018–2023), welche Feldfrüchte wo wachsen mit Einschätzungen zum Wasserbedarf und wie Fruchtfolgen gestaltet sind. Mehr
    • Einsatz von Datenplattformen zur Entscheidungsunterstützung
    • Standortkarte für landwirtschaftliche Nutzung – für guten Ackerbau und saftiges Grünlan – Geologischer Dienst NRW
  • Wassermanagement in der Wald- und Forstwirtschaft: Schlüssel zu Klimaresilienz und Ökosystemschutz

    Die Wälder Deutschlands erfüllen zahlreiche lebenswichtige Funktionen – sie sind CO₂-Speicher, Biodiversitätsreservoir, Erholungsort und nicht zuletzt ein zentraler Bestandteil des natürlichen Wasserkreislaufs. Aktuell gewinnt das Wassermanagement in der Wald- und Forstwirtschaft stark an Bedeutung. Es gilt, sowohl mit zunehmenden Dürreperioden als auch mit extremen Starkregenereignissen umzugehen – zwei Seiten derselben Herausforderung. Nur wenn Wälder als wasserregulierende Ökosysteme verstanden, geschützt und entsprechend bewirtschaftet werden, können sie ihre vielfältigen Funktionen dauerhaft erfüllen – für die Umwelt, die Gesellschaft und künftige Generationen.

  • 1. Die Bedeutung des Waldes für den Wasserhaushalt

    Wälder wirken wie natürliche Wasserspeicher. Sie filtern und speichern Niederschläge, tragen zur Grundwasserneubildung bei und puffern Hochwasser ab. Intakte Waldböden mit hohem Humusgehalt besitzen eine hohe Wasserspeicherfähigkeit und geben Wasser verzögert an die Umgebung ab. Damit spielen sie eine essenzielle Rolle bei der Stabilisierung regionaler Wasserhaushalte.

  • 2. Herausforderungen durch den Klimawandel

    Extreme Wetterlagen belasten Wälder zunehmend:

    • Längere Trockenperioden führen zu Wassermangel, Baumstress und machen Wälder anfällig für Schädlinge wie den Borkenkäfer.
    • Starkregen kann auf verdichteten oder degradierten Waldböden nicht versickern und verursacht Erosion oder Hangrutschungen.
    • Monokulturen und intensive forstwirtschaftliche Nutzung schwächen die natürlichen Regenerationsprozesse und die Fähigkeit zur Wasserrückhaltung.
  • 3. Strategien für ein nachhaltiges Wassermanagement

    Ein angepasstes Wassermanagement in der Forstwirtschaft umfasst vielfältige Maßnahmen:

    • Waldumbau zu klimaresilienten Mischwäldern: Baumartenvielfalt sorgt für stabilere Ökosysteme mit besserer Wassernutzung.
    • Bodenschutz und Humusaufbau: Minimale Bodenverdichtung durch schonende Befahrung, Förderung von Bodenlebewesen und organischer Substanz verbessern die Infiltrationsfähigkeit.
    • Rückhaltung von Niederschlagswasser: Errichtung von Rückhaltebecken, Wiedervernässung von Moorstandorten und Erhalt natürlicher Senken wirken als Wasserspeicher.
    • Naturverjüngung und Standortangepasstheit: Förderung natürlich wachsender Bäume, die besser mit lokalen Wasserbedingungen zurechtkommen.
    • Monitoring und Digitalisierung: Sensorik, Fernerkundung und Modellierungen helfen, den Wasserhaushalt im Wald besser zu verstehen und zu steuern.
  • 4. Synergien mit Naturschutz und Landschaftswasserhaushalt

    Ein integratives Wassermanagement nützt nicht nur dem Wald. Es leistet auch Beiträge zum:

    • Schutz und zur Wiederherstellung naturnaher Auen,
    • Verminderung von Nährstoffeinträgen in Gewässer,
    • Erhalt von Feuchtlebensräumen für bedrohte Arten.
  • Das Thünen-Institut ist eine unabhängige, bundesweite Forschungseinrichtung. Mit einem interdisziplinären Ansatz und in Kooperation mit über 500 Forschungspartnern weltweit erstellt das Institut Monitoring-Daten, entwickelt Handlungsempfehlungen und bewertet politische Maßnahmen. Die Ergebnisse werden sowohl wissenschaftlich als auch praxisnah kommuniziert.

    Thünen Institut

  • Beispiele für lokale Aufforstungsprojekte im Bergischen RheinLand

  • Jubiläumswald Hückeswagen

    • Ort: Hückeswagen
    • Träger: Stadt Hückeswagen (gemeinsam mit dem Regionalforstamt Bergisches Land)
    • Ziel: Nachhaltige Wiederaufforstung durch einen Mischwald mit Bäumen, die mit den veränderten Klimabedingungen gut zurechtkommen
    • Maßnahmen: Möglichkeit für Bürger, Bäume zu spenden oder zu verschenken, um sich aktiv an der Aufforstung zu beteiligen

    Jubiläumswald Hückeswagen

  • Zukunftswald Windeck

    • Ort: Windeck, Pulvermühle Elisenthal
    • Träger: Cube Wood gGmbH & BVMW Bergisches Rheinland
    • Fläche: 20 Hektar
    • Maßnahmen: Pflanzung von rund 10.000 klimaresilienten Bäumen wie Esskastanien, Robinien, Roteichen, Kirschen und Douglasien
    • Besonderheit: Unternehmen können durch den Kauf von Bäumen oder die Reinvestition ihrer THG-Prämie zur Aufforstung beitragen

    Zukunftswald Windeck

  • Exkurs: Agroforstwirtschaft

    Als zukunftsfähige, klimaangepasste Form der Land- und Forstwirtschaft schafft sie den Ausgleich zwischen ökologischer Vielfalt und ökonomischer Attraktivität. Sie bietet ein enormes Potenzial zur Lösung aktueller Umweltprobleme wie Bodendegradation, Wasserknappheit und Artenrückgang – wenn sie richtig geplant und langfristig unterstützt wird.

    Grundprinzipien der Agroforstwirtschaft

    • Integration statt Trennung: Auf einer Fläche werden Gehölze mit Nutzpflanzen oder Weidetieren kombiniert.
    • Vielschichtige Nutzung: Unterschiedliche Pflanzenarten nutzen verschiedene Wurzeltiefen und Lichtverhältnisse.
    • Kreislaufdenken: Laub, Biomasse und Tierdung verbessern den Boden und fördern natürliche Prozesse.
  • Öko-Modellregion Bergisches RheinLand

    Die Öko-Modellregion Bergisches RheinLand fördert den ökologischen Landbau in der Region. Ziel ist es, die regionale Wertschöpfung und Wertschätzung von Lebensmitteln aus ökologischer und nachhaltiger Erzeugung zu steigern, u.a. mit Strukturelementen wie Hecken und Baumreihen.

    ÖMR Bergisches RheinLand

     

    Agroforst-Netzwerk NRW

    Das Agroforst-Netzwerk NRW bringt Akteure aus Landwirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zusammen, um die Agroforstwirtschaft in Nordrhein-Westfalen mit Best-Practice-Beispielen und Austausch zu fördern.

    AbL NRW

     

    Für weitere Informationen und Praxisbeispiele besuchen Sie die Website des Deutschen Fachverbands für Agroforstwirtschaft:

    Agroforst Info

  • Kooperationen der Wasserverbände mit der Land- und Forstwirtschaft zum Wasserschutz und Wassermanagement

    Warum sind Kooperationen zwischen Wasserverbänden mit der Land- und Forstwirtschaft notwendig?

    Land- und forstwirtschaftliche Nutzung kann durch Nährstoffeinträge, Bodenverdichtung, Pestizidnutzung oder Entwässerungsmaßnahmen negative Auswirkungen auf Grund- und Oberflächenwasser haben. Gleichzeitig sind Land- und Forstwirte wichtige Partner bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung dieser Ressourcen. Wasserverbände fördern daher eine enge Zusammenarbeit, um gemeinsam praxisnahe und ökonomisch tragfähige Lösungen zu finden.

    Im Bergischen Rheinland bestehen seit Jahrzehnten enge Kooperationen zwischen Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft sowie Natur- und Bildungsvereinen zum Schutz der Gewässerqualität.

    Bedeutende Partnerschaften bestehen u. a. beim Aggerverband und Wahnbachtalsperrenverband, die bereits seit 1989 mit der Landwirtschaft zusammenarbeiten, um die Trinkwasserressourcen zu sichern.

    Ein herausragendes Beispiel ist die seit 1993 bestehende Kooperation „Bergisches Land“, an der neben dem Aggerverband auch der Wupperverband, die Landwirtschaftskammer NRW und ortsansässige Landwirte beteiligt sind. Ziel dieser Zusammenarbeit ist eine gewässerverträgliche Landbewirtschaftung ohne Ertragseinbußen – zum gemeinsamen Vorteil beider Seiten.
     

    Wahnbach – Kooperation mit der Landwirtschaft

    Wupperverband – Landwirtschaft & Wasserwirtschaft

    Aggerverband – Kooperation Landwirtschaft

    Wupperverband – Wald im Klimawandel

    Wahnbach – Naturnahe Forstwirtschaft

  • Die Landwirtschaftskammer NRW berät Betriebe in verschiedenen Bereichen des Wasserschutzes. In NRW bestehen derzeit 118 Kooperationen, in denen rund 11.500 Landwirte und Gärtner mit über 180 Wasserversorgungsunternehmen zusammenarbeiten. Unterstützt werden sie von über 70 Spezialberaterinnen und -beratern der Landwirtschaftskammer NRW.
     

    Landwirtschaftskammer NRW

  • Exkurs: Wasserschutzwald und Gewässerschutz

    Die Rolle der Wälder im Wasserschutz ist enorm. Sie filtern Wasser, verhindern Erosion und tragen zur Stabilität von Gewässern bei. Die Kooperation mit der Wasserwirtschaft ist entscheidend, um diese wertvollen Ökosysteme zu erhalten und zu schützen.