Diepentalsperre: Der Murbach wird naturnah entwickelt
Der Wupperverband plant in Zusammenarbeit mit Behörden, Kommunen und Eigentümern die Renaturierung des Murbachs im Bereich der privaten Diepentalsperre und des unterhalb liegenden Ausgleichsweihers bei Leichlingen. Dabei wird dem Hochwasserschutz durch ein grünes Hochwasserrückhaltebecken besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Der Murbach bekommt einen natürlichen Verlauf und eine Amphibienteich wird angelegt. Die Maßnahme soll voraussichtlich bis 2028 andauern.
Teichlandschaft Lohmarer Wald
Der Lohmarer Wald bildet zusammen mit der Wahner Heide und dem Königsforst das drittgrößte zusammenhängende Waldgebiet Nordrhein-Westfalens und stellt einen landesweit bedeutenden Biotopverbund mit rund 700 gefährdeten Tier- und Pflanzenarten dar. Seine kulturhistorische Bedeutung beruht auf der Teichbewirtschaftung, die seit dem 14. Jahrhundert eine einzigartige, artenreiche Landschaft hervorgebracht hat. Die naturnahe Pflege seit den 1970er Jahren trägt bis heute zur Erhaltung dieser Vielfalt bei. Als beliebtes Naherholungsgebiet mit bis zu 1.500 Besuchern täglich ist der Wald gut erschlossen.
Das Projekt ist Bestandteil der REGIONALE 2025. Kernziel ist die Erhaltung, Optimierung und Wiederherstellung der einzigartigen Kultur- und Naturlandschaft mit den historischen Teichen, den Heidemooren und Sumpfwäldern, klimaresilienten Waldbeständen, flankiert von Aufwertungs- und Lenkungsmaßnahmen für Erholungssuchende.
Retentionsbodenfilter zur Renaturierung der Bröl
Der Aggerverband baut auf dem Gelände der Kläranlage Homburg-Bröl einen sogenannten Retentionsbodenfilter, um die Bröl wieder zu einem Lachslaichgewässer zu entwickeln. Das Projekt umfasst die Verlegung der Bröl und den Bau des Filters. Das Projekt kostet insgesamt über drei Millionen Euro, von denen das Land Nordrhein-Westfalen 80 Prozent übernimmt. Der Retentionsbodenfilter reduziert die Belastung des Gewässers durch Mischwasser und verbessert damit die Wasserqualität.
Die Anlage wird voraussichtlich 2026 voll funktionsfähig sein.
Informationen zum Projekt gibt es auch auf flussgebiete.nrw
Renaturierung der Agger im Bereich Lohmar-Peisel
Der Aggerverband führt bis Ende 2026 Renaturierungsmaßnahmen an der Agger im Bereich des alten Campingplatzes in Lohmar-Peisel durch. Ziel ist es, die Agger von ihrem technischen Ausbau in einen natürlichen, dynamischen Lebensraum zu überführen. Dazu werden Uferbefestigungen entfernt, die Aue verbreitert und Boden abgetragen. Die Maßnahmen fördern die natürliche Strukturbildung, verbessern den Hochwasserrückhalt und unterstützen die Wiederansiedlung von Pflanzen- und Tierarten. Das Projekt wird mit 2,33 Mio. € vom Land NRW gefördert.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Webseite der Stadt Lohmar und beim Aggerverband.
Hier können Sie sich jederzeit über alle aktuellen Projekte des Aggerverbandes informieren.
„Moor muss nass“
Renaturierung von Moorlebensräumen auf der Bergischen Heideterasse – ein Mitmachprojekt für Moore des BUND NRW gefördert durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Bergische Heideterrasse, ein schmaler Landschaftsstreifen östlich des Rheins zwischen Ruhr und Sieg, ist Teil der Großlandschaft Niederrheinische Bucht.
Heute finden sich hier noch diverse, teilweise stark gefährdete und unterschiedlich beeinträchtigte Standorte ehemaliger Moorgebiete, darunter verschiedene FFH-Lebensraumtypen feuchter und nasser Standorte, wie feuchte atlantische Heiden mit Erica tetralix, Auwälder mit Erlen, Eschen und Weichholzarten sowie Moorwaldgebiete.
Diese Lebensräume beherbergen eine hochspezialisierte, heute stark bedrohte Flora und Fauna. Die Hauptgefährdungen entstehen durch Flächenversiegelung, intensive Land- und Forstwirtschaft sowie Entwässerungsmaßnahmen. Die Nähe zum dicht besiedelten Rhein-Ruhr-Gebiet führt zusätzlich zu einer Fragmentierung der Biotope durch Verkehrsinfrastruktur.
Eine initiale Studie (E+E-Projekt „Wiedervernässung von Heide- und Waldmooren auf der Bergischen Heideterrasse”) identifizierte potenzielle Moorgebiete für Renaturierungsmaßnahmen. Das Vorhaben umfasst die ökologische Wiederherstellung von etwa 500 Hektar, verteilt auf 68 verschiedene Biotopflächen. Detaillierte Wiedervernässungspläne werden in enger Abstimmung mit allen relevanten Interessengruppen entwickelt. Im April 2023 startete das Umsetzungsprojekt. Die Renaturierung der Flächen erfolgt schrittweise über die gesamte Heideterrasse.
Bis 2029 sollen auf den ausgewählten Flächen Entwässerungsgräben zurückgebaut und diese Lebensräume renaturiert werden. Diese Maßnahmen sind naturbasierte Lösungen gegen Artensterben und dienen gleichzeitig der Anpassung an die negativen Klimawandelfolgen.